Meine alte Katze
Meine alte Katze ist krank. Sie lief mir die letzten Tage überall hin nach und war sehr liebesbdürftig.
Sie suchte die Wärme und den Schutz. Ich blieb meist die ganze Zeit zu Hause und ging nur wenn es nötig war hinaus und das maximal nur 2 - 3 Stunden.
Jetzt liegt sie am Vorzimmerbankerl und hört mir zu.
Minki war schon fast unglaubliche 20 Jahre alt, als ich sie zu mir nahm.
Ihre Geschichte erzähle ich hier:
Mein Vater und seine damalige Freundin suchten sich ca. 1989 eine Katze aus dem Tierschutzhaus (damals noch am Khleslplatz) aus.
Sie sollte so aussehen wie ihre Vorgängerin, die auch schon aus dem Wiener TSH stammte.
So kam es, daß Minki in unserer Familie landete.
Den Namen suchte mein Vater aus, er war da recht einfallslos, denn alle seine Katzen hießen ähnlich.
Minki und ich hatten kein gutes Verhältnis. Ich mochte Tiere immer sehr gerne, was heißt mögen, ich liebte Tiere, damals wie heute!
Minki mich aber nicht. Sie war eifersüchtig auf mich wegen meinem Vater.
Manchmal dachte ich, daß das Verhalten seiner damaligen Freundin Eva auf die Katze abfärbte, die war nämlich auch mächtig eifersüchtig.
Das ging soweit, daß mir die Katze einmal ins Gesicht fuhr, als ich mich von meinem Vater mit einem Wangenkuß verabschieden wollte.
Es endete mit einem blutigen Kratzer mitten in meinem Gesicht.
Von da an waren die Fronten festgelegt. Ich ignorierte forthin die Katze und sie mich.
Mein Vater war ein Lebemann. Nach dem Tod meiner Mutter hatte er viele Freundinnen. Diese Freundinnen kamen und gingen, nur meiner Mutter und der Katze war er ganz treu. Er fuhr z.B. nicht mehr weg, weil er die Katze nicht allein lassen wollte.
Er kam auch wenig zu uns ins Burgenland und blieb schon gar nicht über Nacht hier, alles wegen der Katze.
Manchmal hatte ich den Eindruck, er machte viel mehr für die Katze, als er jemals für mich gemacht hat.
Im Oktober 2009 starb mein Vater überraschend.
Sehr überraschend, denn er war gesund und munter.
Herzinfarkt vermutlich. Vermutlich deshalb, weil er nie untersucht wurde, die Ärztin hat nach der
Medikamentenlade seine Todesursache festgestellt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Übrig blieb die Katze, die mich nicht leiden konnte. Die nur meinen Vater mochte und sonst niemanden.
Sie war inzwischen schon 20 Jahre alt! Eine Katzenmethusala!
Doch sehr wehrhaft, eigentlich schon aggressiv.
Sie ließ keinen Menschen auf 1 m an sich heran.
Ging man näher, dann legte sie die Ohren nach hinten und pfauchte und spuckte!
Ich lebte im Burgenland zusammen mit meinem damaligen Freund, ein paar Hunden, fünf Katzen und viel Federvieh.
Mein damaliger Freund wollte die Katze nicht bei sich aufnehmen.
Sie sei andere Tiere nicht gewöhnt, noch dazu sehr agressiv und das würde ein Gemetzel ergeben, besonders mit dem Hund.
Er war komplett dagegen und da es sein Haus war, hatte ich nicht viel zu reden.
Er wollte ihr auch keinen der leeren Ställe probeweise zur Verfügung stellen, das war nämlich mein Vorschlag.
Was sollte ich tun, ich saß total in der Klemme. Ich wohnte weit weg von Wien und durfte die Katze nicht mitnehmen.
Eine meiner Verwandten meinte ich solle mir überlegen, ob es nicht besser sei, die Katze einschläfern zu lassen.
Als passionierte Tierschützerin war ich über diesen Vorschlag ziemlich entsetzt! Sowas macht man doch nicht.
In dieser misslichen Situation trat ich an die ehemalige Freundin von 1985-1989 meines Vaters heran, ob sie nicht die gemeinsame Katze übernehmen könne.
Das wäre die einfachste Lösung. Ich würde der Katze eine gute Pension zahlen und allfällige Tierarztkosten.
Sie sagte, sie würde die Katze schon versorgen, aber nur in Vaters Wohnung.
Mitnehmen würde sie die Katze nicht, denn mit einem Tier sei man so "angehängt".
Ich bot ihr an, daß ich natürlich jederzeit einspringen würde, falls sie was braucht,
ausserdem müsse sie dann nicht jeden Tag hin und her fahren und die Katze wäre auch nicht alleine.
Sie lehnte ab und wollte 10 Euro am Tag für die Versorgung der Katze (die übrigens zur Hälfte auch ihr gehörte)
in Vaters Wohnung. Was blieb mir anderes übrig als einzuwilligen in dieser dringlichen Situation.
Die erste Zeit ging es ganz gut, ich kam alle paar Tage nach Wien gefahren, schauen wie es der Katze geht,
ob sie gut gefüttert und gepflegt wird. Ab der zweiten Woche fiel mir auf, daß diese Eva viel in der Wohnung herumräumte, anscheinend alles durchsuchte.
Ich verbot es ihr, da es mich zutiefst verwirrte, daß jemand in den Sachen meines Vaters herumkramte.
Sie sagte, sie hätte Servietten gesucht oder dies oder das und hatte für alles eine plausible Erklärung.
Nur da hätten schon die Alarmglocken klingeln müssen.
Aber in der Trauerzeit um meinen Vater war ich nicht ganz wach und aufmerksam.
Eines Tages, es war nur wenige Tage nach Vaters Begräbnis kam ich in seine Wohnung wie üblich nach dem rechten zu sehen.
Ich glaubte ich sehe nicht richtig.
Die Wohnung war ausgeräumt!!
Die wertvollen Ölbilder, das Geschirr meiner Mutter, Jugendstil- und Biedermeier Antiquitäten, alte Uhren, geschnitzte Kreuze, verzierte Truhen....alles war weg. Auch der Schmuck!
Sogar mein Kinderspielzeug war weg!
Nur die Katze saß noch da, etwas unglücklich.
Jetzt wusste ich, daß sich diese Eva nicht wie besprochen eine Stunde lang mit der Katze beschäftigt hat.
Die Katze war dieser Frau völlig egal.
Ich rief die Polizei an und etwas später machte ich die Anzeige. Und die Polizei machte absolut nichts!!
Alle wussten, wo meine Sachen sind, doch die Polizei sagte jedesmal auf meine Nachfragen, wann sie
meine Sachen von dort holen: "Wir ermitteln". Ich wies daraufhin, daß es eigentlich gar nichts zu ermitteln
gäbe, die Sachen sind bestimmt dort bei dieser Frau. Und die Adresse war bekannt.
Ich war sehr enttäuscht von der Polizei, denn ich dachte, daß man in so einem Fall bestimmt Hilfe bekommen
würde. Im Gegenteil, statt Hilfe zu bekommen, hat mich die Beamtin verarscht: "Na, hobns ihnare Porzellankatzerln scho´g´funden?"
Es wurden nämlich neben dem Schmuck und den Wertsachen auch Spielsachen und Porzellanfiguren gestohlen.
Nach 4 oder 5 Monaten hat die Polizei die Beschuldigte endlich überhaupt einmal vorgeladen und befragt, ein dreiviertel Jahr darauf war die Verhandlung, Eva wurde schuldig gesprochen und ich bekam nur 10 % von der Schadenssumme zugesprochen.
Aber das ist wieder andere Geschichte.
Leider hatte ich niemanden, der die Katze versorgen wollte.
Auch nicht um 300 Euro monatlich! War das nicht ein tolles Angebot? Ich fand trotz Bemühungen und Annoncen
auf verschiedensten Foren und Katzenseiten absolut niemanden.
Ich bot auch an alle Arztkosten zu übernehmen, daran war es nicht gelegen.
Auch in der burgenländischen Gemeinde fragte ich die anderen Bewohner, ob sie sich ein Körberlgeld machen wollen...nichts.
Es war wie verhext.
Deshalb pendelte ich täglich vom Burgenland nach Wien und wieder zurück mit öffentlich Verkehrsmitteln.
Das kostete mich jeden Tag ca 4 Stunden Fahrzeit und ca. 22 Euro Fahrgeld, abgesehen vom Katzenfutter.
Das war eine sehr finstere Zeit, sowohl für die Katze als auch für mich. Die Katze war traurig und einsam.
Ich war verzweifelt und gestresst, weil ich mit der Situation nicht mehr klar kam.
Ich erwartete Hilfe von meinem Freund, bekam aber keine. Meine Beziehung ging den Bach runter
Ich aktivierte meine alte wiener Studentenbude.
Anfang 2010 wollte ich die Katze zu mir umsiedeln, damit wir zwei Desperados zusammen wohnen können.
Zu diesem Zweck kaufte ich einen Transportkäfig und sehr wichtig: 2 sehr sehr dicke Handschuhe!
Denn ich wusste, das in den Käfig heben kann bei dieser Katze heikel werden und ich wollte meine Hände behalten.
Ich stellte also den vorbereiteten Käfig auf den Boden und sah mich nach der Katze um.
Diese kam ums Eck, sah den Käfig, ging schnurstracks hinein, setzte sich hin und wartete.
Sie sah mich mit einem herzzerreissenden Blick an, als ob sie sich jetzt dem Teufel ausgeliefert hätte.
Sie tat mir unendlich leid.
Sie wusste wohl, sie hat keine andere Möglichkeit. Gescheite Katze.
Mit dem Taxi zu mir.
Bei mir: Käfig auf und warten.
Sie kam sofort heraus, schaute sich in der neuen Umgebung um, probierte gleich ALLE Sessel aus.
Befand dann drei Sitz-/Liegegelegenheiten als gut, die hat sie heute noch. Ich war erstaunt.
Jetzt ist sie schon lange bei mir und fast 23 Jahre alt.
Die ersten Annäherungsversuche waren eher zaghaft und es dauerte in meiner Wohnung nicht mehr lange,
daß sie ganz Vertrauen zu mir fasste.
Als sie das erste Mal auf meine Schoß hüpfte und ich sie kraulen durfte, da war sie so glücklich, daß sie zu sabbern begann.
Auch diesen Blick werde ich nie vergessen.
Diesmal war der Blick eine Mischung aus Dankbarkeit, Genießen, Freude und Zuneigung. Ich freute mich auch sehr und begann diese alte, kapriziöse Katze sehr zu mögen!
Mittlerweile hat sie sich so an mich gewöhnt, daß sie mich als Frauchen akzeptiert und ganz zutraulich ist.
Man kann sie angreifen, sie lässt sich auch von Besuchern gerne streicheln. Sie mag es neben mir am PC Sessel zu kuscheln.
Wenn ich nach Hause komme, läuft sie zu Tür und begrüßt mich fast wie ein Hündchen. Sie hat Kunststückchen gelernt.
Sie folgt auch aufs Wort, wie ein Hündchen. Komm her, geh dahin, geh dorthin, spring!
Geh aufs Kistchen, komm probiers noch einmal. Sie tut es!
Wenn sie die Kühlschranktüre hört, dann kommt sie und macht solange Männchen, bis sie einen Mozarella bekommt.
Den liebt sie heiß.
Sie schnurrt wie ein kleiner Motor. Wenn ihr fad ist, dann schreit sie ziemlich laut, das ist weniger schön.
Wenn ich ihr die Bürste zeige, dann kommt sie wie ein Pfeil gelaufen. Sie mag es frisiert zu werden, sogar auch am Bauch.
Am allerliebsten hat sie allerdings: Männer!! Da kann sie richtig lästig werden.
Das liegt daran, daß sie meinen Vater sehr vermisst. Immerhin hatte sie ca. 20 Jahre mit ihm zusammengelebt.
Einmal fand ich eine alte gelbe Decke, die war noch von meinem Vater. Diese schenkte ich der Katze und legte sie in den Katzenkorb.
Wie aufgeregt war sie da? Das roch nach der Wohnung von ihrem Herrchen! Wahnisnn. Sie hat sich so aufgeregt, daß ich fürchtete, sie kriegt einen Herzschlag. Ihr Köpfchen hat gewackelt und es schüttelte sie am ganzen Körper, so gefreut hat sie sich! Und da sagt man, Tiere hätten keine Gefühle.
Ich glaube, Tiere haben eine sehr große Seele.
Aus der aggressiven Katze von einst wurde ein schnurriges glückliches Kuschelmonster.
Jetzt ist sie seit fast 10 Tagen schon krank und wird immer schwächer.
Die Tierärztin hat sie therapiert und wir haben alles menschenmögliche gemacht.
Ihre Werte sind TOP (ein Wahnsinn für dieses Alter), nur die Nierenwerte sind ganz schlecht.
Daran liegt es vermutlich auch.
Es macht mich sehr traurig sie so zu sehen, aber solang sie noch herumläuft, lasse ich sie, verwöhne und betreue sie so gut es geht.
Sie suchte die Wärme und den Schutz. Ich blieb meist die ganze Zeit zu Hause und ging nur wenn es nötig war hinaus und das maximal nur 2 - 3 Stunden.
Jetzt liegt sie am Vorzimmerbankerl und hört mir zu.
Minki war schon fast unglaubliche 20 Jahre alt, als ich sie zu mir nahm.
Ihre Geschichte erzähle ich hier:
Mein Vater und seine damalige Freundin suchten sich ca. 1989 eine Katze aus dem Tierschutzhaus (damals noch am Khleslplatz) aus.
Sie sollte so aussehen wie ihre Vorgängerin, die auch schon aus dem Wiener TSH stammte.
So kam es, daß Minki in unserer Familie landete.
Den Namen suchte mein Vater aus, er war da recht einfallslos, denn alle seine Katzen hießen ähnlich.
Minki und ich hatten kein gutes Verhältnis. Ich mochte Tiere immer sehr gerne, was heißt mögen, ich liebte Tiere, damals wie heute!
Minki mich aber nicht. Sie war eifersüchtig auf mich wegen meinem Vater.
Manchmal dachte ich, daß das Verhalten seiner damaligen Freundin Eva auf die Katze abfärbte, die war nämlich auch mächtig eifersüchtig.
Das ging soweit, daß mir die Katze einmal ins Gesicht fuhr, als ich mich von meinem Vater mit einem Wangenkuß verabschieden wollte.
Es endete mit einem blutigen Kratzer mitten in meinem Gesicht.
Von da an waren die Fronten festgelegt. Ich ignorierte forthin die Katze und sie mich.
Mein Vater war ein Lebemann. Nach dem Tod meiner Mutter hatte er viele Freundinnen. Diese Freundinnen kamen und gingen, nur meiner Mutter und der Katze war er ganz treu. Er fuhr z.B. nicht mehr weg, weil er die Katze nicht allein lassen wollte.
Er kam auch wenig zu uns ins Burgenland und blieb schon gar nicht über Nacht hier, alles wegen der Katze.
Manchmal hatte ich den Eindruck, er machte viel mehr für die Katze, als er jemals für mich gemacht hat.
Im Oktober 2009 starb mein Vater überraschend.
Sehr überraschend, denn er war gesund und munter.
Herzinfarkt vermutlich. Vermutlich deshalb, weil er nie untersucht wurde, die Ärztin hat nach der
Medikamentenlade seine Todesursache festgestellt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Übrig blieb die Katze, die mich nicht leiden konnte. Die nur meinen Vater mochte und sonst niemanden.
Sie war inzwischen schon 20 Jahre alt! Eine Katzenmethusala!
Doch sehr wehrhaft, eigentlich schon aggressiv.
Sie ließ keinen Menschen auf 1 m an sich heran.
Ging man näher, dann legte sie die Ohren nach hinten und pfauchte und spuckte!
Ich lebte im Burgenland zusammen mit meinem damaligen Freund, ein paar Hunden, fünf Katzen und viel Federvieh.
Mein damaliger Freund wollte die Katze nicht bei sich aufnehmen.
Sie sei andere Tiere nicht gewöhnt, noch dazu sehr agressiv und das würde ein Gemetzel ergeben, besonders mit dem Hund.
Er war komplett dagegen und da es sein Haus war, hatte ich nicht viel zu reden.
Er wollte ihr auch keinen der leeren Ställe probeweise zur Verfügung stellen, das war nämlich mein Vorschlag.
Was sollte ich tun, ich saß total in der Klemme. Ich wohnte weit weg von Wien und durfte die Katze nicht mitnehmen.
Eine meiner Verwandten meinte ich solle mir überlegen, ob es nicht besser sei, die Katze einschläfern zu lassen.
Als passionierte Tierschützerin war ich über diesen Vorschlag ziemlich entsetzt! Sowas macht man doch nicht.
In dieser misslichen Situation trat ich an die ehemalige Freundin von 1985-1989 meines Vaters heran, ob sie nicht die gemeinsame Katze übernehmen könne.
Das wäre die einfachste Lösung. Ich würde der Katze eine gute Pension zahlen und allfällige Tierarztkosten.
Sie sagte, sie würde die Katze schon versorgen, aber nur in Vaters Wohnung.
Mitnehmen würde sie die Katze nicht, denn mit einem Tier sei man so "angehängt".
Ich bot ihr an, daß ich natürlich jederzeit einspringen würde, falls sie was braucht,
ausserdem müsse sie dann nicht jeden Tag hin und her fahren und die Katze wäre auch nicht alleine.
Sie lehnte ab und wollte 10 Euro am Tag für die Versorgung der Katze (die übrigens zur Hälfte auch ihr gehörte)
in Vaters Wohnung. Was blieb mir anderes übrig als einzuwilligen in dieser dringlichen Situation.
Die erste Zeit ging es ganz gut, ich kam alle paar Tage nach Wien gefahren, schauen wie es der Katze geht,
ob sie gut gefüttert und gepflegt wird. Ab der zweiten Woche fiel mir auf, daß diese Eva viel in der Wohnung herumräumte, anscheinend alles durchsuchte.
Ich verbot es ihr, da es mich zutiefst verwirrte, daß jemand in den Sachen meines Vaters herumkramte.
Sie sagte, sie hätte Servietten gesucht oder dies oder das und hatte für alles eine plausible Erklärung.
Nur da hätten schon die Alarmglocken klingeln müssen.
Aber in der Trauerzeit um meinen Vater war ich nicht ganz wach und aufmerksam.
Eines Tages, es war nur wenige Tage nach Vaters Begräbnis kam ich in seine Wohnung wie üblich nach dem rechten zu sehen.
Ich glaubte ich sehe nicht richtig.
Die Wohnung war ausgeräumt!!
Die wertvollen Ölbilder, das Geschirr meiner Mutter, Jugendstil- und Biedermeier Antiquitäten, alte Uhren, geschnitzte Kreuze, verzierte Truhen....alles war weg. Auch der Schmuck!
Sogar mein Kinderspielzeug war weg!
Nur die Katze saß noch da, etwas unglücklich.
Jetzt wusste ich, daß sich diese Eva nicht wie besprochen eine Stunde lang mit der Katze beschäftigt hat.
Die Katze war dieser Frau völlig egal.
Ich rief die Polizei an und etwas später machte ich die Anzeige. Und die Polizei machte absolut nichts!!
Alle wussten, wo meine Sachen sind, doch die Polizei sagte jedesmal auf meine Nachfragen, wann sie
meine Sachen von dort holen: "Wir ermitteln". Ich wies daraufhin, daß es eigentlich gar nichts zu ermitteln
gäbe, die Sachen sind bestimmt dort bei dieser Frau. Und die Adresse war bekannt.
Ich war sehr enttäuscht von der Polizei, denn ich dachte, daß man in so einem Fall bestimmt Hilfe bekommen
würde. Im Gegenteil, statt Hilfe zu bekommen, hat mich die Beamtin verarscht: "Na, hobns ihnare Porzellankatzerln scho´g´funden?"
Es wurden nämlich neben dem Schmuck und den Wertsachen auch Spielsachen und Porzellanfiguren gestohlen.
Nach 4 oder 5 Monaten hat die Polizei die Beschuldigte endlich überhaupt einmal vorgeladen und befragt, ein dreiviertel Jahr darauf war die Verhandlung, Eva wurde schuldig gesprochen und ich bekam nur 10 % von der Schadenssumme zugesprochen.
Aber das ist wieder andere Geschichte.
Leider hatte ich niemanden, der die Katze versorgen wollte.
Auch nicht um 300 Euro monatlich! War das nicht ein tolles Angebot? Ich fand trotz Bemühungen und Annoncen
auf verschiedensten Foren und Katzenseiten absolut niemanden.
Ich bot auch an alle Arztkosten zu übernehmen, daran war es nicht gelegen.
Auch in der burgenländischen Gemeinde fragte ich die anderen Bewohner, ob sie sich ein Körberlgeld machen wollen...nichts.
Es war wie verhext.
Deshalb pendelte ich täglich vom Burgenland nach Wien und wieder zurück mit öffentlich Verkehrsmitteln.
Das kostete mich jeden Tag ca 4 Stunden Fahrzeit und ca. 22 Euro Fahrgeld, abgesehen vom Katzenfutter.
Das war eine sehr finstere Zeit, sowohl für die Katze als auch für mich. Die Katze war traurig und einsam.
Ich war verzweifelt und gestresst, weil ich mit der Situation nicht mehr klar kam.
Ich erwartete Hilfe von meinem Freund, bekam aber keine. Meine Beziehung ging den Bach runter
Ich aktivierte meine alte wiener Studentenbude.
Anfang 2010 wollte ich die Katze zu mir umsiedeln, damit wir zwei Desperados zusammen wohnen können.
Zu diesem Zweck kaufte ich einen Transportkäfig und sehr wichtig: 2 sehr sehr dicke Handschuhe!
Denn ich wusste, das in den Käfig heben kann bei dieser Katze heikel werden und ich wollte meine Hände behalten.
Ich stellte also den vorbereiteten Käfig auf den Boden und sah mich nach der Katze um.
Diese kam ums Eck, sah den Käfig, ging schnurstracks hinein, setzte sich hin und wartete.
Sie sah mich mit einem herzzerreissenden Blick an, als ob sie sich jetzt dem Teufel ausgeliefert hätte.
Sie tat mir unendlich leid.
Sie wusste wohl, sie hat keine andere Möglichkeit. Gescheite Katze.
Mit dem Taxi zu mir.
Bei mir: Käfig auf und warten.
Sie kam sofort heraus, schaute sich in der neuen Umgebung um, probierte gleich ALLE Sessel aus.
Befand dann drei Sitz-/Liegegelegenheiten als gut, die hat sie heute noch. Ich war erstaunt.
Jetzt ist sie schon lange bei mir und fast 23 Jahre alt.
Die ersten Annäherungsversuche waren eher zaghaft und es dauerte in meiner Wohnung nicht mehr lange,
daß sie ganz Vertrauen zu mir fasste.
Als sie das erste Mal auf meine Schoß hüpfte und ich sie kraulen durfte, da war sie so glücklich, daß sie zu sabbern begann.
Auch diesen Blick werde ich nie vergessen.
Diesmal war der Blick eine Mischung aus Dankbarkeit, Genießen, Freude und Zuneigung. Ich freute mich auch sehr und begann diese alte, kapriziöse Katze sehr zu mögen!
Mittlerweile hat sie sich so an mich gewöhnt, daß sie mich als Frauchen akzeptiert und ganz zutraulich ist.
Man kann sie angreifen, sie lässt sich auch von Besuchern gerne streicheln. Sie mag es neben mir am PC Sessel zu kuscheln.
Wenn ich nach Hause komme, läuft sie zu Tür und begrüßt mich fast wie ein Hündchen. Sie hat Kunststückchen gelernt.
Sie folgt auch aufs Wort, wie ein Hündchen. Komm her, geh dahin, geh dorthin, spring!
Geh aufs Kistchen, komm probiers noch einmal. Sie tut es!
Wenn sie die Kühlschranktüre hört, dann kommt sie und macht solange Männchen, bis sie einen Mozarella bekommt.
Den liebt sie heiß.
Sie schnurrt wie ein kleiner Motor. Wenn ihr fad ist, dann schreit sie ziemlich laut, das ist weniger schön.
Wenn ich ihr die Bürste zeige, dann kommt sie wie ein Pfeil gelaufen. Sie mag es frisiert zu werden, sogar auch am Bauch.
Am allerliebsten hat sie allerdings: Männer!! Da kann sie richtig lästig werden.
Das liegt daran, daß sie meinen Vater sehr vermisst. Immerhin hatte sie ca. 20 Jahre mit ihm zusammengelebt.
Einmal fand ich eine alte gelbe Decke, die war noch von meinem Vater. Diese schenkte ich der Katze und legte sie in den Katzenkorb.
Wie aufgeregt war sie da? Das roch nach der Wohnung von ihrem Herrchen! Wahnisnn. Sie hat sich so aufgeregt, daß ich fürchtete, sie kriegt einen Herzschlag. Ihr Köpfchen hat gewackelt und es schüttelte sie am ganzen Körper, so gefreut hat sie sich! Und da sagt man, Tiere hätten keine Gefühle.
Ich glaube, Tiere haben eine sehr große Seele.
Aus der aggressiven Katze von einst wurde ein schnurriges glückliches Kuschelmonster.
Jetzt ist sie seit fast 10 Tagen schon krank und wird immer schwächer.
Die Tierärztin hat sie therapiert und wir haben alles menschenmögliche gemacht.
Ihre Werte sind TOP (ein Wahnsinn für dieses Alter), nur die Nierenwerte sind ganz schlecht.
Daran liegt es vermutlich auch.
Es macht mich sehr traurig sie so zu sehen, aber solang sie noch herumläuft, lasse ich sie, verwöhne und betreue sie so gut es geht.
Hausder1000Tueren - 18. Nov, 17:37
Wir haben alles Menschenmögliche gemacht um sie zu retten. Der Schritt heute ist mir sehr schwer gefallen, aber ich wollte sie nicht leiden lassen.
Sie war immer schon ein zähes Biest, ein Katzenmonster, aber dafür habe ich sie sehr gerne gehabt! Sie war auch sehr intelligent und schlau, wie ein Fux :-)
Minki verstand jedes Wort, sogar komplexe Anweisungen, meist befolgte sie diese braver wie ein Hund.
Noch im hohen Alter hat sie Kunsttückchen gelernt.
Sie hat es gut getroffen, obwohl sie irgendwann mal im TSH landete. Über die Zeit davor weiß ich nichts. Mein Vater holte sie vor 20 Jahren von dort. Bei ihm lebte sie bis vor ca. 2 Jahren, dann kam sie zu mir. Ich denke, sie lebte gerne bei meinem Vater. Ich hoffe, sie fühlte sich auch bei mir sehr wohl.
Wenn es einen Himmel gibt, dann wird sie wieder mit ihrer Familie und mit meinem Vater zusammensein. Das hoffe ich und das wünsche ich ihr aus ganzem Herzen!